Uwe Gorzalka, Bildhauer

Bildnis Nehalennia

Malerei

Im Sommer 2018 hatte ich die Gelegenheit zu einer kleinen, aber faszinierenden Ausstellung an einem besonderen Ort: In der Sankt-Katharinen-Kirche im Dorf Sehlis bei Taucha in der Nähe von Leipzig - dort, wo am Horizont die Rauchsäulen der Braunkohlekraftwerke in den Himmel steigen.

Während der Ausstellungsdauer galt es zu beachten, dass ausreichend Raum für Gottesdienste blieb, aber gerade im älteren Teil der Kirche ergaben sich Blicke und Durch-Blicke, die einzigartig waren.
Es hatte mich sehr gefreut, dass ich in der alten Sakristei meine Bilder im Spiel von Schatten und Halbschatten so präsentieren durfte, dass sie manches Mal zu schweben schienen.
Ein Höhepunkt der Ausstellung war ein Benefizkonzert von Migliedern des MDR-Sinfonieorchesters unter ihrem Konzertmeister Andreas Hartmann.

Bei der Beschäftigung mit Sankt Katharina stieß ich auf erstaunliche Fakten. Eine historische Person namens Katharina war im Alexandria des vierten Jahrhunderts n.Chr. nicht nachweisbar, dafür aber eine in der antiken Welt hoch anerkannte Wissenschaftlerin namens Hypatia. Sie beschäftigte sich nicht nur mit geometrischen Fragestellungen, lehrte Mathematik und konstruierte ein Astrolabium; sie war auch eine Philosophin, die zum Ziel christlicher Eiferer wurde und diesen schließlich zum Opfer fiel.
Es ist denkbar, dass Hypatia in späteren Jahren als Vorbild für die christliche Heiligenlegende der Sankt Katharina diente.

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